Ausblick 2021

Im letzten Jahr standen unsere eigenen Bedürfnisse und das zurück geworfen sein auf diese, im Fokus. Damit verbunden ging es um die Rückbesinnung auf die „Einfachheit“ und die Auseinandersetzung mit der Angst um die eigene Existenz.

Hierbei galt es, die Schwelle hinein in die Tiefe der eigenen Gefühlswelt zu übertreten. Es lag an jedem von uns selbst, den erzwungenen Stillstand und die Isolation zur Konzentration auf das Wesentliche zu nutzen oder nicht.

Aus diesen Erfahrungen heraus sollte sich für uns herauskristallisiert haben, wo die weitere persönliche Reise hingeht und in welchen Lebensbereichen es zu Veränderungen kommen wird und vielleicht auch kommen muss.

Hierbei geht es vor allem um die Befreiung innerer Fesseln, welche an bisherige Konventionen und gesellschaftliche Rollenbilder binden.

Die Fragen, welche in diesem Zusammenhang auftauchen, sind:

– Lebe ich meiner Art, meiner Natur, gerecht?
– Welche Möglichkeiten zur Entfaltung dieser habe ich?
– Welches Kapital, welche innere Ressourcen, stehen mir zur Verfügung?
– Was hindert mich daran, mich damit zu zeigen?
– Wovor fürchte ich mich, wenn ich mein Leben nach meiner eigenen Idee
gestalte?

Die Antworten hierauf sind vielleicht mit Ängsten und eigenen Widerständen verbunden. Meist sind es gerade unsere Besonderheiten, welche vom Umfeld und von uns selbst im ersten Moment abgelehnt werden. Unsere Spezialitäten und Eigenheiten erscheinen uns oftmals nicht passend, um im bestehenden Gesellschaftssystem zu funktionieren oder von Anderen akzeptiert und geliebt zu werden und wir beginnen, diese Seite vor den Anderen zu verstecken. Machmal empfinden wir uns gar als „Fake“ oder „nicht wahr“, wenn wir uns mit der eigenen Andersartigkeit zeigen und diese im Leben verwirklichen wollen.

Wir sehnen uns nach mehr Freiheit und Selbstbestimmung in unserem täglichen Erleben. Zugleich fürchten wir uns davor, dem eigenen Rhythmus zu folgen.
Es ist Zeit, die Kontrolle loszulassen, um so der eigenen natürlichen Entfaltung die Führung zu überlassen. Damit willigen wir ein, dass wir nicht länger an einem „ich will“ festhalten, sondern uns dem „ich bin“ öffnen.

Es ist also ein Jahr, in welchem wir nicht mehr an unserer wahren Natur vorbeikommen. Der grundlegenden existenziellen Erschütterung der letzten Monate folgt nun der Einsturz bisheriger Konstrukte und Lebensmodelle, welche nicht mehr im Einklang mit der eigenen angelegten Lebensform sind.

Die eigene Komfortzone existiert nicht mehr. Die Chance, welche uns damit gegeben wird, ist das Abenteuer Leben. Es gilt also, Neues zu wagen und Mut zu entwickeln, für das Experiment.

Es geht also in den kommenden Monaten darum, die Hürden zu meistern, welche auftauchen, wenn wir uns mit unserer Andersartigkeit zeigen. Hierbei sind wir gefordert uns selbst wert zu schätzen, um so beherzt in die eigenen Ideen und die Möglichkeiten, welche damit verbunden sind, zu investieren.
Das heißt, wir können uns selbst vertrauen und uns selbst eine gute Kameradin, ein guter Kamerad werden. Zugleich sind wir nach wie vor in der Auseinandersetzung mit den eigenen Unsicherheiten, Selbstzweifeln und dem „noch nicht wissen wie“ gefordert.

Ist es in den letzten Monaten gelungen, trotz der Krise den Ruhepol der eigenen inneren Basis zu nutzen, so werden diese Momente von innerer Enge und äußerem Druck, von Kreativität und Inspiration, geprägt sein und damit einhergehend ein tiefes Gefühl von: „Ich werde vom Leben getragen und bin von der inneren Stimme geführt.“

Jedoch erlebt man diese Phasen als „dunklen Zauberwald“, wenn immer noch der Wunsch nach der Erlösung von der Krise im Vordergrund steht. Dann steuern die innere Ohnmacht und das Gefühl von Fremdbestimmung das eigene Erleben in den Herausforderungen des Alltags. Hier gilt es trotz der inneren Befangenheit zu erkennen, dass es um die Lebensumkehr geht. Die Tür, welche zur Befreiung führt, ist das Zutrauen in das eigene innere Fundament.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, doch der Zauber muss erkannt und angenommen werden, damit die Magie, welche in diesem Jahr liegt, wirksam werden kann…

So wünsche ich euch ein inspirierendes und magisches neues Jahr 2021.

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