In der Nacht vom 11. Mai, um 01:23 ist Jupiter in das Zeichen Widder gewechselt. Dort verweilt er bis zum 28. Oktober, wechselt dann nochmals bis 19. Dezember in das Zeichen Fische, um dann endgültig bis zum 16. Mai 2023 im Zeichen Widder zu verweilen.
Interessant ist, dass Jupiter erst vor Kurzem eine Konjunktion zu Neptun im Zeichen Fische bildete. Zu dieser Konstellation habe ich in meinem letzten Blogeintrag vom 12.04.2022 ausführlich geschrieben. Nun zeigt sich mit dem Zeichen Widder eine enorme Impulskraft, welche der Planetenqualität Jupiter eine euphorische und enthusiastische Prägung gibt. Es ist das Feuer im Bauch, die Lebenslust und Leidenschaft. Damit kann einhergehen, dass wir in diesen Tagen einen starken Zug nach vorne verspüren. Das Gefühl, auf der Startbahn für etwas Großes zu stehen und, dass es jetzt nur noch losgehen muss.
Häufig ging es in meinen Coachings der vergangenen Tage darum, dass die eigene Impuls- und Antriebskraft bisher als etwas Vorwärtsgerichtetes genutzt wurde. Mit der aktuellen Jupiterkonstellation, welche in den vergangenen Monaten eine gute Dosis Fische Energie getankt hat, sind die expansiven Kräfte der Widder-Energie jedoch an der Weite orientiert. Das heißt, aktuell geht es viel weniger darum, dass wir vorwärtsstürmen, als vielmehr darum, dass wir dem Impuls, der gerade in uns auftaucht, Raum geben. So fühlen wir uns vielleicht derzeit ausgebremst, wenn die Dinge mehr Zeit brauchen und wir zugleich von inneren Eindrücken und Empfindungen überrollt werden. Diese unterschiedlichen Strömungen in uns brauchen unsere Aufmerksamkeit. Also auf der einen Seite eine klare Sicht nach vorne, wir sehen das Ziel vor Augen. Und auf der anderen Seite die Notwendigkeit, erst einmal stehen zu bleiben, wahrzunehmen, da sein zu lassen, innere Bewegung zulassen und abzuwarten. Dieser Herausforderung gilt es sich zu stellen. Das ist das Wichtigste, was es gerade zu tun gibt, um ein tragendes Fundament für den nächsten Schritt zu haben.
Der größte Widerstand an dieser Stelle ist unsere Ungeduld und die Panik, welche sich dazugesellt, wenn wir auf unseren Terminkalender gucken und die Dringlichkeit zu handeln im Raum steht.
Jupiter ist die Weitsicht, der Überblick. Mit dem Zeichen Widder können wir in den nächsten Tagen und Monaten schneller sehen als fühlen. Dies kann dazu führen, dass wir das, worum es wirklich geht, in der Eile übersehen. Doch gerade diese feinen Nuancen, das, was auf den ersten Blick nicht sichtbar ist, das ist das entscheidende Puzzleteil, welches uns wirklich das ganze Bild erkennen lässt. Erst dann können wir das Potenzial dieser Konstellation nutzen und werden zu wahren Pionier*innen. Dann erobern wir Neuland, wagen neue Wege und erschließen uns bisher unbekannte Dimensionen.
Es geht also weder darum, dass wir regungslos der Dinge harren, noch, dass wir kopflos vorwärtsstürmen. Jedes Mal, wenn wir einen auftauchenden Impuls wertschätzend einladen und bewusst wahrnehmen, geben wir diesem Qualität. Viel weniger als wir denken geht es in diesem Moment darum, ob die instinktive Regung, die eigene Wahrnehmung dazu richtig oder falsch ist. Das, was zählt, ist, ob wir fähig sind, den Realitätscheck zu wagen. Damit meine ich, dass wir uns mit unserem Wollen und unserer Wahrnehmung zeigen, ohne vorwegnehmen zu wollen, was im Weiteren passiert. Es ist die Aufmerksamkeit auf die inneren Bewegungen, die eigenen Empfindungen im Moment des Zeigens. Dadurch gewinnen wir Orientierung und finden zu Klarheit, welche uns den Weg weist. Mit dem Zeichen Widder werden wir in diesen Momenten des Sichtbarwerdens immer wieder auf das Tabu in unserer Antriebskraft zurückgeworfen. Also, wir begegnen dem inneren Aggressor und der eigenen Dominanz. Je nachdem, wie gut wir uns selbst an dieser Stelle kennen, erleben wir die aktuelle Zeitqualität als interessantes Lernfeld oder fühlen uns ohnmächtig und ausgeliefert.
So stellt sich uns in nächster Zeit immer wieder neu die Frage, wie wollen wir dem inneren Feuer, dieser puren Widder-Kraft in uns begegnen? Wollen wir diese Kraft nutzen oder benutzen? Öffnen wir uns der Schöpferkraft in uns, welche sich entfaltet, wenn wir dieser Energie den notwendigen inneren Raum geben? Oder bleiben wir weiterhin in der Angst verhaftet, dass wir nicht bekommen, was wir wollen, wenn wir nicht schnell genug handeln?
Hab den Mut und wage das Abenteuer, wenn du deinem Feuer in dir Raum gibst und beginnst, es mit deiner Aufmerksamkeit und Zuwendung zu hüten. Dann wird es dich überraschen und entzücken. Du hast die Wahl!