Pluto rückläufig ab 01.05.2023: Öffne dich deinem inneren Machtwechsel

Ab dem 23.03.2023 hat Pluto seine ersten Schritte hinein in das Zeichen Wassermann gemacht. Seit 01.05.2023 ist Pluto nun rückläufig bis zum 11.10.2023 und bewegt sich ab dem 12.06.2023 bis 21.01.2024 nochmals durch das Zeichen Steinbock. 

Im vergangenen Herz-Raum-Training haben wir diese ersten Impulse von Plutos Reise in das Zeichen Wassermann reflektiert. Die inneren Reisen der Teilnehmer*innen waren sehr berührend. Fazit dieser war, dass es mit Pluto im Zeichen Wassermann darum geht, dass wir uns einem inneren Machtwechsel öffnen und diesem in uns Raum geben. Die Dualität von männlich/weiblich ist in jedem Moment in uns selbst präsent. Jeder und jede von uns entscheidet sich selbst dazu, ob er oder sie dieses Potenzial nutzen und sich zu eigen machen oder ob er oder sie sich an dieser Stelle weiterhin in einer Abhängigkeit vom Außen fühlt. 

Damit meine ich, wir tragen alles in uns. Alles, was wir brauchen, um uns immer wieder selbst zu befruchten und uns dem inneren Prozess einer Verschmelzung von männlich/weiblich in uns zu öffnen. Damit betreten wir den kreativen, schöpferischen Raum in uns. Der Raum, in dem wir zu Alchemisten und Alchemistinnen unserer Impulskraft werden. Wir wandeln hier immer wieder Blei in Gold. Also, unsere pure Schaffenskraft verbindet sich im Prozess der Verwandlung mit einem Plan, welcher größer ist als das eigene Wollen. Wir stellen uns damit in den Dienst einer natürlichen Ordnung. Die Herausforderung ist hierbei, dass uns dieser Raum zuerst in die Dunkelheit und das Nicht-Wissen-Wie führt. Wir müssen uns an die Hand nehmen lassen und uns unseren Ängsten vor den Gespenstern im Dunklen stellen. 

Mit Pluto sind diese Gespenster mit unserem Tabu verbunden, mit dem, was nicht sein, was nicht ausgesprochen, nicht sichtbar werden darf. Doch gerade hier liegt das Gold in unserer Natur. Erst, wenn wir bereit sind, uns der Dunkelheit und zugleich unserem Verlangen nach Licht zu stellen, werden wir eine wirkliche Berührung und Begegnung mit dem Gold in uns haben. Also damit, was wir in uns selbst zur Verfügung haben, um zu gestalten und eigenmächtig den Herausforderungen des Lebens zu begegnen. Erst, wenn wir Aktiv (männlich) und Passiv (weiblich) in uns selbst als sich ständig wechselnde Pole anerkennen, welche sich in ihrem ganz eigenen Rhythmus bewegen, beginnen wir, unser inneres Handwerkszeug zu nutzen. Und, wie eine Teilnehmerin es im Herz-Raum-Training so schön formulierte: Handwerk hat goldenen Boden. Doch, wo gehobelt wird, da fallen Späne. Auch dem müssen wir uns öffnen, wenn wir unser Handwerkszeug, unsere schöpferische Kraft in die Hand nehmen. Also Erschaffen und Schöpferisch- Tätigwerden bedeutet auch, immer wieder die Herausforderung von Konflikten. Vielleicht denkst du sofort an die vielen Auseinandersetzungen, an all die Verletzungen und Enttäuschungen, wenn du in der Vergangenheit für dich eingestanden bist und dich mit deinen Wünschen, deinen Ideen, deinem Wollen gezeigt hast. Doch, was wäre, wenn es hierbei vielmehr um die Herausforderung in dir selbst geht? Deine Flucht vor der Auseinandersetzung mit deiner inneren Enttäuschung? Bist du bereit, deine eigene Schönheit anzuerkennen, auch, wenn du in dem Moment, in dem du dich zeigst, ganz alleine stehst? Alle anderen deinen Schatz, den du gerade offenbarst, erst einmal nicht sehen können? Oder vielleicht neidisch und missgünstig reagieren? Alle anderen deine Idee erst einmal nicht verstehen können? Alle anderen deine Entscheidung erst einmal nicht mittragen wollen? Wie reagierst du bisher in solchen Momenten? Lenkst du ein? Ziehst du dich zurück? Bist du gekränkt? Oder gibst du dann erst recht Gas, beginnst Rechtfertigungen und Argumente ins Feld zu führen? Verlierst dich immer mehr im Rechtsstreit und im Machtkampf? Und bist mittendrin im Ringkampf mit dir und deinem Gefühl der Fremdbestimmung?

Was ändert sich, wenn du in solchen Momenten wählst, dass du frei bist davon, ob dich jemand im Außen sieht? Vielleicht denkst du, du bist das längst und wunderst dich über meine Worte… Meine Erfahrung ist die, dass es gar nicht so leicht ist, diesen schmalen Grat in sich selbst wahrzunehmen, auf welchem dein Weg läuft, wenn du dich öffnest, dich zum Ausdruck bringst und in dem Moment maximal verletzlich bist. Es ist eine Herausforderung, dich in solchen Augenblicken nicht von dir selbst zu trennen. Also schnell in die Haltung zu flüchten: Ist mir doch egal, wie mein Umfeld mich sieht. Ich weiß wer ich bin. Ich brauche keine Anerkennung im Außen. Oder in eine vorauseilende Gewissheit, in welcher du schon im Vorhinein deinem Umfeld den Wind aus den Segeln nimmst, indem du deine Argumente als unumstößliche Gewissheit ins Gefecht führst. Damit schon klar stellst, dass du an keiner Diskussion oder Auseinandersetzung interessiert bist. Beide Verhaltensweisen sind schnell zu Stelle und hindern uns daran, wahrhaftig mit uns selbst in Berührung zu gehen und die Verletzlichkeit zuzulassen.

Der stärkste Konflikt in uns selbst ist nämlich der Widerstand gegen den eigenen Rhythmus von Aktiv und Passiv. Dieser Rhythmus zeigt uns, wann es Zeit ist innezuhalten, die Dunkelheit, das Chaos, das Verwirrende, das Auflösende in uns zuzulassen und wann es Zeit ist, aktiv zu sein, die Dinge in die Tat umzusetzen, sich den Herausforderungen im Außen zu stellen. An dieser Stelle werfen wir gerne das Feine, das Zarte, das Weibliche in uns über Bord. Wir haben gute Argumente, warum das der einzige Weg ist, damit das Boot nicht kentert und wir sicher ans neue Ufer gelangen. Doch genau hier findet der Missbrauch in uns selbst statt. Genau in diesem Moment verlassen wir uns selbst und setzen alleinig auf das Männliche in uns. Wir verletzen und diskriminieren die feine Stimme in uns, welche das eigene Wollen an dieser Stelle vielleicht erst einmal enttäuscht und ausbremst. Es ist die Ernüchterung und das tief empfundene Gefühl der Hilflosigkeit und Ohnmacht, welches sich sofort in uns breit macht, wenn wir anhalten. Hier braucht es unsere ganze Kraft, all unseren Mut, unsere Ausdauer und unsere Zähigkeit, diesen Moment nicht als Angriff auf die eigene Impulskraft zu sehen, sondern als Einladung, den Boden in uns zu überprüfen und das Ruder beiseite zu legen, damit sich die innere natürliche Ordnung um das Wachstum kümmert. Dann geben wir unsere Wünsche in die Hände unseres Potenzials. 

Das ist ähnlich einer Schwangerschaft. Zu Beginn weiß man nicht, was das Kind, welches gerade im Bauch heranwächst, an neuem und altem Potenzial in die Familie einbringen wird. Bist du bereit, das Neue, was gerade in dir im Dunklen heranwächst, zu lieben, auch wenn es dich vielleicht damit konfrontiert, dass du mit all deinen Ängsten und Schatten sichtbar wirst? Bist du bereit, dem Neuen einen würdevollen Platz in deinem Leben zu gewähren, auch, wenn du damit alleine stehst und alle anderen sich erst einmal von dir abwenden, weil sie es hässlich finden? 

Das ist aus meiner Sicht die Herausforderung mit Pluto im Zeichen Wassermann, dass wir uns immer wieder auf den kreativen schöpferischen Raum in uns selbst einlassen. Welche Impulse tauchten bei dir in den vergangenen Wochen auf? Welche Möglichkeiten konntest du plötzlich für dich entdecken? Welche neuen Ziele hast du für dich am Horizont erkennen können? Bist du bereit, den Weg in die Dunkelheit und die Berührung mit deiner inneren Enge zu wagen, um deine Samen keimen und erblühen zu lassen? Und, bist du bereit, dich von deinem Potenzial überraschen zu lassen, wie die Form am Ende aussehen wird? 

Mit der Rückläufigkeit von Pluto verlangsamt sich erst einmal der Drang nach Veränderung. Nutze die kommende Zeit bis Anfang Oktober, um dich bewusst in diesem Anhalten und Geschehenlassen zu trainieren. Das ist so, als würdest du die Erde in dir düngen und vorbereiten, damit deine Saatgut aufgehen kann, sobald es wieder vorwärts geht. 

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