Lebe wild und gefährlich!

Am 25.05.2022, in der Nacht zu Mittwoch um 01:18 wechselt der Planet Mars in das Zeichen Widder. Ein spannender Moment, denn in diesem Zeichen ist Mars zuhause und so werden die kommenden Wochen richtig heiß und bewegend. Warum ist das gerade so interessant? Mars durchläuft etwa alle zwei Jahre das Zeichen Widder und dies war bisher nicht spektakulär. In den Mittelpunkt rückt diese Bewegung, da die Impulskraft der Widder-Energie in den kommenden Jahren eine große Rolle spielt. Wir stehen als Spezies Mensch an der Schwelle hin zur wirklichen Freiheit oder in die radikale Zerstörung. Es liegt an uns, ob wir das Ruder bewusst in die Hand nehmen wollen, oder ob wir weiterhin Getriebene unserer Triebnatur bleiben. 

In den letzten Tagen sind bereits Venus und Jupiter vom Zeichen Fische in das Zeichen Widder gewechselt. Mars folgt nun und setzt somit erst einmal einen Schlusspunkt unter die bereits laufenden Prozesse, welche mit der Jupiter/Neptun Konjunktion in uns angestoßen wurden. Es ist interessant einen Blick zurück zu werfen, in die Zeit von Mitte Februar bis Mitte April. Welche Träume tauchten bei dir auf? Welche Ziele konntest du für dich erkennen? Wo hat dich die Sehnsucht gepackt? Welche Enttäuschungen hast du erfahren?

In meinem letzten Blogeintrag habe ich davon geschrieben, dass wir die Zukunft ermöglichen können. Das ist die Schlüsselstelle, um die es gerade geht, wenn wir uns die Themen von Mars und Widder angucken. Wir bleiben an das Rad von Zwietracht und Zerstörung gekettet, solange wir unsere Ziele und unsere Wünsche immer wieder mit dem Willen durchsetzen. Eine Öffnung zur Freiheit findet statt, wenn wir beginnen unsere Ziele und Wünsche einzuladen und uns vom Weg selbst führen lassen. Damit müssen wir allerdings all unseren Tabus und Widerständen begegnen. Dann fühlen wir unsere Ungeduld in unserem Wollen, die Panik, die Ohnmacht, die Raserei in uns, wenn wir wahrnehmen, dass wir die Kontrolle verlieren und uns die Strategie entgleitet. Genau darum geht es! 

Dass, was uns fehlt, ist die Demut vor der Natur. In einer Coaching Stunde der vergangenen Tage ging es um die Würde im Menschsein. Die Würde können wir greifen, wenn wir uns die Menschenrechte ins Gedächtnis holen. Was wäre, wenn du den Grundsatz: Die Würde des Menschen ist unantastbar, erweiterst mit dem Satz: Die Würde der Natur ist unantastbar? Merkst du es? Fühlst du, was der Satz gerade mit dir macht? 

Bei mir klappt in diesem Moment unsere menschliche Überheblichkeit auf. Wir üben uns viel weniger darin, die Natur zu würdigen, als dass wir uns über sie erheben und uns stark und selbstbestimmt fühlen, wenn wir die Natur bestimmen können. Wenn du jetzt einen Schritt weiter gehst und dir Gedanken machst, wie das mit deiner eigenen Natur in dir ist. Dann bist du genau jetzt angekommen in deiner Widder-Energie. Die Widder-Energie und das zugehörige Werkzeug des Planeten Mars sind die Ausdrucksformen deiner in dir angelegten wilden Natur, deinem Potenzial. 

Oft missbrauchen wir an dieser Stelle unseren freien Willen dazu, selbst bestimmen zu wollen, wie sich unsere Natur entfaltet. Viel zu selten machen wir uns darüber Gedanken, dass es vielleicht darum gehen könnte, dass die Würde der in uns angelegten Natur unantastbar ist. 

Warum ist das so, dass wir dieses heiße Eisen immer wieder meiden? Wenn du dir für einen Moment einen Flecken Wildnis auf dieser Erde oder ein wildes Tier vorstellst, was fühlst du dann? Spürst du den Respekt? Die Angst? Deine Vorsicht und dein Wissen, dass du jetzt gut aufpassen musst? 

Ebenso ist es, wenn du deiner inneren Natur begegnest. Wenn du die Berührung mit dir selbst an dieser Stelle wagst, dann fühlst du es: Ich bin nicht harmlos! Du spürst und siehst, worauf du achten musst und wo es gilt, das Tier in dir an die Hand zu nehmen. 

Was passiert, wenn du beginnst, deiner Natur in dir zu lauschen, sie zu beobachten und ihr zuzuhören? Wenn du aufhörst, deiner Natur permanent soufflieren zu wollen, was sie tun und was sie lassen soll? Was passiert, wenn du dich deiner inneren Not stellst, die auftaucht, wenn du befürchtest, dass du nicht bekommen könntest, was du gerade willst? Und was passiert, wenn du dich selbst in den Arm nimmst, dir gut zusprichst und deinem Herzen vertraust, wenn dich das Wilde in dir erschreckt? 

Dieses Zulassen, Geschehenlassen sind die Hausaufgaben, die es für uns alle derzeit gibt. Klingt banal und fast zu einfach. Meine Erfahrung ist jedoch die, dass dies der schwerste Schritt ist. Denn wir lösen uns damit von der Vorstellung, dass wir besser oder größer seien als die Natur. Das lässt uns abhängig, verletzlich und klein fühlen. Das ist das eigentliche Gefängnis, in dem wir feststecken. Erst durch unsere Hingabe an das Leben können wir unsere Lebensfreude feiern und fühlen den Respekt vor unserer Natur. Dann steigen wir aus aus dem Gelebtwerden und wagen es wild und gefährlich zu leben. Damit meine ich, wir fürchten uns nicht länger vor der Dynamik einer Veränderung und öffnen uns der Gefahr zu verlieren. Hier steckt die Lebendigkeit und die tiefe Verbundenheit im Menschsein. Darin liegt derzeit unsere größte Chance. 

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